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Sunday, July 5, 2020

Wien: Schulfahrtendienst unflexibel Erstklässler muss morgens eine volle Stunde auf Unterrichtsbeginn warten - BIZEPS

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Der Fahrtendienst: für viele notwendig - oft leider zu unflexibel. Ein Kommentar.

Eine gemischte Volksschule und Hauptschule in Österreich
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An unser Beratungszentrum BIZEPS werden oft Beschwerden herangetragen und viele ähneln sich. Im Folgenden gehe ich auf das Beispiel eines Volkschülers ein, um exemplarisch auf eine untragbare Situation aufmerksam machen.

Der 7-Jährige sitzt im Rollstuhl und besucht eine Integrationsklasse. Seine Eltern haben sich an uns gewandt. Sie beschreiben die Situation so:

Um in die Schule kommen zu können, die ihr Sohn gerne besucht, ist der Erstklässler auf einen Fahrtendienst angewiesen.

Laut Schulleitung ist jede Schule (Anmerkung der Redaktion: im Auftrag des Magistrats) selbst dafür zuständig, dass ein geeigneter Fahrtendienst gefunden wird. Dieser Auftrag wird jedes Jahr neu ausgeschrieben.

Bezüglich der Fahrteneinteilung verweise die Schulleitung an das beauftragte Unternehmen. Die Eltern verstehen nicht, weshalb die Schule nicht ihre Kundenposition geltend macht.

Was ist genau passiert?

Wenige Tage vor Schulbeginn wurden die Eltern darüber informiert, dass ihr Sohn täglich um 6:45 Uhr abgeholt werden soll.

Das hätte nicht nur bedeutet, dass er täglich um 5:30 Uhr aufstehen muss, sondern auch, dass er bereits eine Stunde vor Schulbeginn in der Schule ankommt und warten muss.

Die Eltern berichten, dass die Schule nicht vermitteln konnte oder wollte.

Sie selbst waren aber durchaus kompromissbereit und haben beim Fahrtendienstunternehmen immerhin erreicht, dass ihr Kind eine halbe Stunde später abgeholt wird.

Dann kam Corona mit Homeschooling.

Bei Wiederöffnung der Schule nach mehr als zehn Wochen habe der Fahrtendienst zur ursprünglich vorgesehenen Zeit um 6:45 Uhr angeläutet – und das ohne „Vorwarnung“.

Die Eltern bringen wiederum grundsätzlich Verständnis auf. In Zeiten wie diesen, mit etwaiger Kurzarbeit ist die Organisation für die Fahrtendienstfirma eine besondere Herausforderung, gestehen sie zu.

Die vorübergehende Lösung des Problems blieb so schließlich am Vater hängen, der seinen Sohn zwei Tage lang selbst zur Schule brachte.

Soweit die Schilderung der Eltern.

Es ist zu hoffen, dass inzwischen zumindest wieder „vor Corona“-Abholzeiten organisiert werden konnten.

Wie klingt das für mich als Beraterin?

Es hat jedenfalls mit Chancengleichheit nichts zu tun und ist einem Erstklässler am allerwenigsten zuzumuten, finde ich.

Schultage sind in dieser Altersgruppe ohnehin fordernd oder zumindest auslastend.

Genauso wenig wie Homeschooling eine Dauerlösung sein kann, ist es Familien mit Kindern mit Behinderung zumutbar, selbst Systemschwächen dauerhaft auszugleichen!

Jedenfalls hat jedes Kind ein Recht auf Freizeit und Spiel und auch auf das Ausschlafen. Warum sollte ein Kind aufgrund seiner Behinderung hier schlechtere Bedingungen akzeptieren müssen?




July 05, 2020 at 03:34PM
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